Akademisierung und Fachkräftemangel in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie
Scoping Review und Analyse von Sekundärdaten aus der Schweiz und Österreich
Beschreibung:
Hintergrund und Ziele: In der Physio- und Ergotherapie sowie in der Logopädie in Deutschland herrscht bereits seit mehreren Jahren ein Fachkräftemangel. Die Gründe für diesen Mangel sind vielschichtig, in vorhandenen Studien werden jedoch nur einzelne Ur-sachen genauer beleuchtet. Ziel dieser Arbeit ist es daher auf der einen Seite, die Einfluss-größen auf die Fachkräfteentwicklung zusammenzustellen. Da durch Diskussionen immer wieder die These aufgestellt wird, dass eine Vollakademisierung einen negativen Effekt auf die Fachkräfteentwicklung hat, sollen auf der anderen Seite die Veränderungen der Studie-renden-, Absolventen- und Beschäftigtenzahlen in Österreich und der Schweiz vor und nach der Akademisierung untersucht und dargestellt werden.
Methode: Zur Untersuchung der verschiedenen Gründe für den Fachkräftemangel in den Therapieberufen wurde eine systematische Literaturrecherche im Sinne eines Scoping Reviews durchgeführt. Die Daten zu Studierenden-, Absolventen- und Beschäftigtenzahlen in Österreich und der Schweiz wurden als Sekundärdatenanalyse erhoben und interpre-tiert.
Ergebnisse: Die Gründe für den Fachkräftemangel in den Therapieberufen sind viel-schichtig. Als Kategorien wurden der demografische Wandel, die Bedingungen der Ausbil-dung sowie die Berufsflucht recherchiert. Die Ursachen zum Verlassen des Berufes findet man in finanziellen Aspekten, den Arbeitsbedingungen insgesamt und der fehlenden Aner-kennung und Wertschätzung. Die erhobenen Daten aus Österreich und der Schweiz zei-gen insgesamt einen positiven Trend in den letzten Jahren. Die Studierenden- und Absol-ventenzahlen sind in den genannten Ländern stetig gestiegen und führten daher auch zu einer Erhöhung der Beschäftigtenzahlen.
Schlussfolgerung: Die verschiedenen Gründe für den Fachkräftemangel konzentrieren sich grundsätzlich darauf, dass die Attraktivität der Berufsfelder gesteigert werden muss, um Schulabsolventen für die Berufe zu gewinnen und Beschäftigte im Beruf zu halten. Als Lösungsmöglichkeit wird die Akademisierung gefordert, die zu einer Attraktivitätssteige-rung führen könnte. Die Zahlen aus Österreich und der Schweiz zeigen, dass es durch die Akademisierung nicht zu einem Einbruch der Zahlen von Personen in Ausbildung in den untersuchten Berufsgruppen gekommen ist und weiterhin sehr viele junge Menschen an einer akademischen Ausbildung in den Heilmittelberufen interessiert sind.
ja
Master-Arbeit
theoretische Arbeit
2 MB